Kuess mich in Serendipity by Carly Phillips

Kuess mich in Serendipity by Carly Phillips

Autor:Carly Phillips [Phillips, Carly]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783641099350
Google: Iw9LBAAAQBAJ
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2014-09-28T22:00:00+00:00


Kapitel 5

Als sie sich wenig später in einer kleinen Crêperie gegenübersaßen, konnte Lissa noch immer nicht glauben, dass sie offen über die Vergangenheit geredet hatten und dass Trevor es nicht bei dieser einen Nacht belassen wollte. Sie hatte einen Apfel-Zimt-Crêpe bestellt, und während sie aßen, herrschte zwischen ihnen ein Schweigen, das sie seltsam behaglich fand, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass ihre sichere Welt soeben total auf den Kopf gestellt worden war. Sie wusste, ihr Aufenthalt in New York würde ihr unendlich viel Liebeskummer bescheren, und doch saß sie hier mit Trevor in diesem kleinen Café.

»Was steht eigentlich in nächster Zeit so bei dir an?«, erkundigte er sich.

Lissa tupfte sich mit einer Serviette den Mund ab und sah ihn an. »Sobald ich mit dem Artikel über dich fertig bin, muss ich nach Hause und Ethan Barron interviewen. Erinnerst du dich an ihn?«

Trevor nickte. »Meine Schwester hat mir erzählt, dass er nach zehn Jahren zurückgekommen ist, Faith Harrington geheiratet und das Anwesen ihrer Eltern gekauft hat. Und dass er sich zur Überraschung aller als Millionär entpuppt hat.«

»Stimmt. Als er nach dem Tod seiner Eltern spurlos verschwand, dachten alle, er wäre als Knastbruder geendet, oder noch schlimmer.«

»Klingt nach einer tierisch interessanten Story für dich«, bemerkte Trevor. »Und was kommt dann?«

Lissa zuckte die Achseln. »Bis jetzt war ich freiberuflich tätig. Ich hoffe mal, dass ich bald eine feste Stelle angeboten bekomme, wobei ich schon jetzt mehr verdiene als bis vor Kurzem, als ich noch im Cuppa Café gejobbt und Nachrufe verfasst habe.« Sie hob die Tasse zum Mund und genehmigte sich einen ordentlichen Schluck Kaffee.

»Wegen deiner Arbeit müsstest du also nicht zwingend in Serendipity bleiben?«, fragte er.

Lissa war froh, dass sie sich an ihrer Tasse festhalten konnte, denn plötzlich zitterten ihre Hände. »Serendipity ist mein Zuhause«, erwiderte sie mit rauer Stimme. Dort fühlte sie sich sicher. »Meine Eltern wohnen dort. Und Livvy. Und meine Freunde.« Leute, deren Freundschaft sie sich hatte hart erkämpfen müssen. Die Fähigkeit, andere an sich heranzulassen, war ihr nicht unbedingt in die Wiege gelegt worden. Eigentlich war sie viel besser darin, Leute zu vergraulen.

Trevor musterte sie mit einem vielsagenden Blick, als wüsste er genau, dass sie sich unwohl in ihrer Haut fühlte, doch er ging mit keinem Wort darauf ein. »Wen zählst du denn heutzutage so zu deinen Freunden?«, fragte er stattdessen.

Lissa wusste zwar nicht genau weshalb, war ihm aber dankbar dafür, dass er sie nicht zwang, über die Zukunft nachzudenken. »Interessiert dich das wirklich?«

Wieder huschte ein wissendes, geduldiges Lächeln über sein Gesicht. »Natürlich. Wie soll ich denn sonst mehr über dich rausfinden?«

Sie schüttelte seufzend den Kopf, unfähig, ihm diese einfache Bitte abzuschlagen, wenngleich sie, wenn sie seine Frage ehrlich beantwortete, damit riskierte, Seiten an sich zu offenbaren, die ihm womöglich nicht gefallen würden.

»Eine Weile konnte ich von Glück sagen, dass ich überhaupt noch Leute um mich hatte, die sich als meine Freunde betrachteten«, gestand sie. »Ich war todunglücklich, Trevor. Vor Livvy habe ich es mir nicht so deutlich anmerken lassen, aber ansonsten war ich zu den meisten Leuten ziemlich unfreundlich und gehässig.



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